Dicke - Tanjaaaa - Mädchen - meine Dicke - Ferd- Tanja 90

Ich hatte schon sehr früh eine magische Anziehung zu allem was einem Pferdel auch nur ähnlich war. Jede Gelegenheit wurde genutzt in Kontakt mit diesen wunderbaren Geschöpfen zu treten und sei es nur bei einem Sonntagsspaziergang an einem Weidezaun (mit Zucker in der Jackentasche) ;-)

Pony-Reiten an Ausflugszielen, Reitunterrichte in den Ferienorten, Reiterurlaub und dann endlich war ich 17.

Nicht, dass dies ein besonderes Alter war, nur habe ich in diesem Jahr meine Eltern dann endlich so weich geklopft bekommen, dass ich ein Pferd bekommen sollte: Mein Vater setzte ein Preislimit und sein Vetter organisierte das Pferdeanschauen. An Zweie kann ich mich noch erinnern, von dem Einen bin ich sogar runtergesegelt.

Am Montag dem 04.08.1980 war wieder ein Ansichtstermin. Eine 7-Jährige Fuchsstute (ich mochte Füchse sehr!), die gut ausgebildet in den unteren Klassen Dressur und Springen lief. Bei einem Stockmaß von 160m ist sie mir dann über einen 150m hohen Sprung vorgeführt worden, was mich weder interessiert, noch beeindruckt hat; denn ich hatte sie gesehen und das war es. Na gut, noch einen kurzen Probe-Geländeausritt mit aufkommendem Gewitter und durchgegangenen Pferden und ich hatte meinen Pflichtteil (bin oben geblieben!) erledigt. Mittwochs wurde sie dann noch mal von einem Pferdekenner ausprobiert, ein Freund des Vetters und der Kauf verhandelt.

Am Freitag den 08.08.1980 war sie dann endlich da: meine Dicke!

Mit abgekrotzter Mähne und Schweif, das war mir aber egal! Überglücklich habe ich natürlich dann auch gleich mit Ihr versucht zurechtzukommen; ist ja ein Pferd und ich hab` das lieb und reiten kann ich ja schließlich auch...

10 Tage später bekam ich erst mal einen Dämpfer: auf der Wiese durchgehen und durch Mangel an Zügeln einen Sturz beim Versuch einen Graben zu überspringen. Das Ergebnis war jedoch recht harmlos: Tanja lief brav nach hause; ich auch aber mit einem gebrochenen Nasenbein und ca. einer Stunde Verspätung.
Da ist halt Vollblut drinne, dafür ist Sie keine Schlaftablette, gut, dass mir das mit der Zeit immer wichtiger wurde. Wir haben sicher so ca. 2-3 Jahre gebraucht, bis wir uns richtig auf einander verlassen konnten, haben bei einer kleinen Fuchsjagt auch mal mitgemacht und gewonnen(!). Doch außer ein paar Reitstunden im nahe gelegenen Reitstall haben wir keine Ambitionen in irgend eine Richtung bekommen. Ich lernte von der super ausgebildeten Stute viel und wir trotteten so durch das Leben. Nach diversen Stallwechseln und Reitbeteiligungen war sie mir aber immer ein treuer Freund.

Ob zu Fasching, als Einsitzer oder zu Zweit!

Den Winter genießen....

oder als Kinderpony!

Mit neuem Fotoaparat ...

...da darf die "Schnüß" nicht fehlen!

Und dann sind auch wir auf den Westernsattel /-Zaum umgestiegen!

Fotoshooting, irgendwann kam auch ich auf die etwas "andere" Sichtweise und experimentierte etwas...

Stall "am Haus" - was war das für ein Luxus - aber eben auch "nie FREI" (und was nachträglich noch ein super schlechtes Gewissen hervorruft: das Herdentier stand alleine ? )

Früher musste man noch mit Linsen "arbeiten"... was heutzutage die Foto-Bearbeitungsprogramme "erledigen"

Die Heu-Bar war eröffnet: so konnte das, in der nebenstehenden ausgedienten Badewanne gewässerte Heu, gut abtropfen

...mal wieder zu schnell wo "durchgewitcht" ...

Auszug auf das Rententeil, dort gab es liebe Pflegemädels und endlich einen "Kumpel"

Oder war es doch die große, wenn auch späte "Pferde-Liebe" ?

 Es folgten noch 2 Umzüge und nachdem ich mir sicher war, das wir in unserem letztern Stall angekommen waren (noch mal vielen Dank an unsere Gute Seele Rosel), fand ich die Liebe meines Lebens und wollte aus Darmstadt nach Birkenfeld (BWB) ziehen. So musste mein Altes Mädchen dann doch noch einen Umzug über sich ergehen lassen. Da es aber wirklich sehr schön wurde hat sie mir den erneuten Umzug sicher verziehen.

Wir hatten wirklich Spaß und natürlich gute wie schlechte Zeiten ... bis das der Tod uns scheidet ...

Gestorben ist sie dann im stolzen Alter von 30 Jahren am 22.10.2003.

Wenn auch die Umstände äußerst hässlich waren musste sie nicht lange leiden und hat mir die Entscheidung (mal wieder) abgenommen - Braves Mädchen!

 Für immer verbunden sehen wir uns wieder - irgendwann - irgendwo - irgendwie...